Was ist Kunst? Was ist Leben? Betrifft die Kunst das Objekt und das Leben das Subjekt? Oder sollte man Leben und Kunst vielleicht doch als eine Einheit sehen?
Foucault entwirft in seinem Spätwerk eine solche Philosophie der Lebenskunst, wo es eben darum geht, dass man Leben und Kunst nicht getrennt voneinander sehen und leben sollte, sondern dass Objektkunst sich in eine Subjektkunst verwandeln soll. Ist es nicht so, dass jeder Mensch, der ein Kunstobjekt herstellt, sich selber am meisten in dieser Kunst verwirklicht?
Was wichtig ist, ist die Wiederkehr des Subjekts, das Individuum soll im Mittelpunkt stehen und das Leben selber soll zum Kunstwerk gemacht werden, man muss es einfach zulassen und das Zufällige bejahen. Nicht das Ergebnis ist das Ausschlaggebende, sondern der Akt, das Subjekt, das einem ständigen Wandel unterzogen ist und deshalb kann das Kunstwerk auch Hässliches und Widersprüchliches beinhalten. Das Kunstwerk kann gelingen, aber auch misslingen, denn auch im Leben – so Nietzsche – braucht es Tiefen um wieder zu neuen Höhen zu gelangen. Nicht das Gelingen oder das Resultat sind wichtig, sondern der Weg, der Akt ist ausschlaggebend, in ihm befindet sich die Freiheit des Künstlers.
In der Kunst kann der Mensch jegliche Grenzen überschreiten, die vielleicht von der Gesellschaft nicht akzeptiert würden, es ist eine Selbstverwirklichung. Es geht nicht darum, dass ein Objekt zum Kunstwerk gemacht wird, sondern man beginnt einfach drauflos zu malen, lässt es auf sich zukommen und am Anfang weiß man noch nicht, was am Ende dabei rauskommt. Jedes Kunstwerk ist also eine Verwirklichung des Künstlers selbst, ist eine Arbeit am Leben des Künstlers selbst, denn “wir wollen die Dichter unseres Lebens sein”.
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